Montag, 6. Oktober 2008
Nachdem mich meine Eltern, Almut, Franzi und Susi gebührend am Flughafen verabschiedet Abschiedskomitee und beschenkt hatten und ich es gerade noch geschafft hatte einige überlebenswichtige Dinge im Duty Free Shop zu erwerben, startete mein Flugzeug mit 45 Minuten Verspätung in Richtung Dublin.
Dort angekommen nahm ich während des Wartens auf meinen Koffer die erste Nahrung in Irland zu mir: Salt & Vinegar Chips, sehr irisch !!
Schließlich saß ich dann im Bus, der mich in meine neue, vorübergehende Heimat bringen sollte: Galway. Nach der vierstündigen holprigen Fahrt dorthin erwartete mich am Busbahnhof bereits Simon, ein alter Jura-Bekannter aus Würzburg, der sich für das gleiche Schicksal wie ich entschieden hatte. Bereits seit einer Woche in Galway und daher ortskundig führte er mich zu meinem Hostel, denn eine richtige Unterkunft für die nächsten 4 Monate musste erst noch gefunden werden. Simon hatte jedoch bereits vor meiner Ankunft eine WG für mich besichtigt und war von Haus und Leuten begeistert gewesen. Deshalb machten wir uns umgehend auf den Weg dorthin. Vorher gab's noch eine kurze Dusche, da ich schließlich einen guten Eindruck hinterlassen wollte.
Das Haus war wirklich eine positive Überraschung. Direkt am Meer mit seiner schönen Promenade lag es im schönsten Teil Galways. Das Haus war erst vor 3 Monaten fertig geworden und daher nagelneu, sehr schön eingerichtet und für irische Verhältnisse nicht einmal besonders teuer. Auch die Mitbewohner machten einen netten Eindruck: 2 Franzosen und eine Irin. Nach einem kurzen Gespräch und der ausdrücklichen Betonung meiner Qualitäten als Hausfrau war die Entscheidung gefallen: 2 Tage später sollte ich einziehen. (Fotos vom Haus bei den Links !!!)
Bis zum Beginn der Uni hatte ich noch fast 2 Wochen Zeit, also verbrachte ich viel Zeit damit die Stadt kennenzulernen. Eine wichtige Rolle spielt dabei natürlich das Nachtleben:
Charakteristisch für Irland sind natürlich Pubs. Dort treffen sich Jung & Alt um ein paar Pints zu kippen, oft untermalt von irischer Live-Musik. Pubs haben normalerweise bis 0 Uhr geöffnet, es gibt jedoch ein paar Late-Pubs, die wie Clubs "erst" um 2 Uhr schließen. Danach kann man hier leider nur noch nach Hause oder auf Privat-Parties weiterfeiern. Vielleicht ist das der Grund, warum Pubs bereits um 15 Uhr sehr gut gefüllt sind und das Guinness bereits in Strömen fließt.

Aufflällig ist auch, dass Irinnen über einen sehr, sagen wir mal "interessanten" Modegeschmack verfügen. Tagsüber gerne in Jogginghose in der Uni oder Fußgängerzone zu sehen, bieten sie abends auch bei äußerst niedrigen Temparaturen ein etwas anderes Bild: Kleider, die in Deutschland wohl eher als T-Shirts bezeichnet werden würden, sind dort gerade der letzte Schrei, natürlich meist ohne Strumpfhose zu ca 15 cm hohen Stilettosandalen getragen. Jacken werden in Kontinenal-Europa sowieso völlig überbewertet. Besonders schön anzusehen ist auch der Nachhauseweg der durchschnittlichen classy Irin, die gerne mal leicht berauscht auf ihren Schuhe das Gleichgewicht verliert und sich der Länge nach auf den Gehsteig legt und nun auch noch die letzten 4 Zentimeter preisgibt, die das Kleid zu verdecken versuchte.